Montag, 7. Januar 2013

Veranstaltung: "Ungleichheit als politisches Programm? Die Exzellenz-Initiative und der Umbau des Wissenschaftssystems" am 15. Januar 2013

Vortrag und Diskussion mit Torsten Bultmann, Geschäftsführer des Bundes demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (BdWI). Im "Café Kultur" (beim Theatersaal), Universität Bremen, 18 Uhr.


Im Juni 2012 fielen die Förderentscheidungen für die 3. Runde der „Exzellenzinitiative“ (2012-2017). Es war für niemanden zu übersehen: auch die Uni Bremen wurde für die jetzt anlaufende Förderphase zur "Exzellenz-Universität" ernannt. Dabei geht es um 2,4 Mrd. Euro für sog. Spitzenforschung. Dieses „Elitenprogramm“ wird von seinen Verfechtern als historischer „Paradigmenwechsel“ der deutschen Hochschulpolitik inszeniert: Weg von der Idee der grundsätzlichen Gleichwertigkeit aller Universitäten – hin zu einer ausdrücklich gewollten Ungleichheit in der Leistungsbewertung und Finanzausstattung! Die Befürworter sagen, dies sei lediglich die Anerkennung ohnehin bestehenden wissenschaftlicher Leistungsunterschiede. Die Kritiker argumentieren, es handle sich um eine vor allem politische      Weichenstellung     für      ein      Zwei-Klassen-Hochschulsystem. Es ginge – kurz gesagt – um die künstliche Schaffung von „Eliten“ durch viel Geld. Die Folge: In einer Situation, in der das deutsche Hochschulsystem in seiner Breite ohnehin seit Jahrzehnten chronisch unterfinanziert ist, würde mehr Geld nur noch in ausgewählte „Elite“-Standorte fließen.

Hierfür solle die Leistungsrhetorik der „Exzellenz-Initiative“ lediglich die Rechtfertigung liefern. Diese und weitere kritische Einwände sollen – vor dem Hintergrund einer historischen Einordnung des Elitenmotivs in der deutschen Hochschulpolitik – in Vortrag und Diskussion erläutert werden.
 
Eine Veranstaltung von GEW Studis Bremen, AStA Uni Bremen und LiSA - Liste der Studiengangsaktiven
- Eintritt frei -
 

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