Im Juni 2012 fielen die Förderentscheidungen für die 3. Runde
der „Exzellenzinitiative“ (2012-2017). Es war für niemanden zu übersehen: auch
die Uni Bremen wurde für die jetzt anlaufende Förderphase zur
"Exzellenz-Universität" ernannt. Dabei geht es um 2,4 Mrd. Euro für
sog. Spitzenforschung. Dieses „Elitenprogramm“ wird von seinen Verfechtern als
historischer „Paradigmenwechsel“ der deutschen Hochschulpolitik inszeniert: Weg
von der Idee der grundsätzlichen Gleichwertigkeit aller Universitäten – hin zu
einer ausdrücklich gewollten Ungleichheit in der Leistungsbewertung und
Finanzausstattung! Die Befürworter sagen, dies sei lediglich die Anerkennung
ohnehin bestehenden wissenschaftlicher Leistungsunterschiede. Die Kritiker
argumentieren, es handle sich um eine vor allem politische Weichenstellung für ein Zwei-Klassen-Hochschulsystem. Es ginge –
kurz gesagt – um die künstliche Schaffung von „Eliten“ durch viel Geld. Die Folge:
In einer Situation, in der das deutsche Hochschulsystem in seiner Breite
ohnehin seit Jahrzehnten chronisch unterfinanziert ist, würde mehr Geld nur noch
in ausgewählte „Elite“-Standorte fließen.
Hierfür solle die Leistungsrhetorik der „Exzellenz-Initiative“
lediglich die Rechtfertigung liefern. Diese und weitere kritische Einwände
sollen – vor dem Hintergrund einer historischen Einordnung des Elitenmotivs in
der deutschen Hochschulpolitik – in Vortrag und Diskussion erläutert werden.
- Eintritt frei -
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen