Aktive Studierende von Uni und Hochschule Bremen sowie Schüler*innen planen ab Sonntag (27.07.2014) ein Bildungscamp in der Innenstadt, um darauf aufmerksam zu machen, dass der Senat am Montag, d. 29.07.2014 den Wissenschaftsplan 2020 verabschieden will und um zu verdeutlichen, was ein weiterer Sparkurs in der Bildung bedeuten wird. Nämlich dass sie auf der Strasse landet und wir vermutlich gleich mit.
Also schaut vorbei, macht mit, zeigt euch solidarisch! Dabei geht es um uns, unsere Bildung, unsere Zukunft!
Hier die Pressemitteilung der Aktionsgruppe:
Studierende und SchülerInnen planen
Bildungs-Camp vor der Bürgerschaft und besuchen den Bremer
Bürgermeister
Am 29.Juli 2014 beschließt der
rot-grüne Senat hinter verschlossener Tür den Wissenschaftsplan 2020. Im Rahmen
dessen planen Studierende der Hochschule, der Universität und SchülerInnen aus
ganz Bremen gemeinsam ab dem 27.Juli um 17:30 ein mehrtägiges Bildungs-Camp in
unmittelbarer Nähe der Bürgerschaft zu errichten, um auf die prekäre Situation
im gesamten Bildungssektor aufmerksam zu machen. Darüber hinaus ist für Montag,
den 28.Juli um 11 Uhr ein Besuch beim Bremer Bürgermeister Jens Böhrnsen
geplant.
Entgegen der Aussage der Bremer
Bildungssenatorin Eva Quante-Brandt, schafft der Wissenschaftsplan 2020 keine
Basis für eine Verbesserung der Lehre, sondern trägt zu ihrer Verschlechterung
bei. Schließlich wird weder die Universität, noch die Hochschule Bremen unter
diesen Rahmenbedingungen weiterhin finanziell, räumlich und personell
ausreichend ausgestattet sein. Der Bau von neuen Lehrgebäuden ist nicht
vorgesehen und die Zahl von Lehrenden soll weiter verringert werden. An der
Universität sieht der Wissenschaftsplan den Wegfall von 33,5
Vollzeitäquivalenten im Akademischen Mittelbau vor, hinzu kommen 30,5
Vollzeitäquivalente im Dienstleistungsbereich und an der Hochschule Bremen sind
sogar 20% der Arbeitsplätze bedroht. Die Folge davon ist die Verstärkung und
Verstetigung von prekären Beschäftigungsverhältnissen und eine mangelhafte
Betreuungsrelation in der zu verbessernden Lehre.
Auch das breite Studienangebot
der Universität und der Hochschule Bremen zu erhalten, ist im Wissenschaftsplan
nicht vorgesehen. Sollte der Ressourcenplan umgesetzt werden, ist an der Uni mit
dem Wegfall von bis zu 20 Professuren und 2000 bis 3000 Studienplätzen zu
rechen. Es ist demnach eine Zahl von Studienplätzen an der Universität bedroht,
die das Studienplatzangebot der Jacobs-University um mehr als das Doppelte
übersteigt. Diese Kürzungsvorhaben sind auch nicht mehr durch flächendeckende
Einsparungen zu erfüllen. Was der Wissenschaftsplan also verlangt, ist die
Schließung von mindestens einem großen Studiengang an der Universität.
Ausgesucht hat die Senatorische Behörde für diese Schließung die Psychologie.
Die vorgesehenen
Einsparungsmaßnahmen durch den Wissenschaftsplan würden an der Hochschule sogar
die Schließung von 5 Studiengängen bedeuten.Außerdem sehen die
Finanzierungspläne für die Hochschule Bremen den Wegfall von 30 % der
Studienanfängerplätzen vor. Konkret läuft dies den erklärten politischen Zielen
für mehr Bildungsgerechtigkeit entgegen, da hierdurch speziell Studiengänge
betroffen sein werden, welche bereits jetzt Studienmöglichkeiten für Menschen
mit unterschiedlichsten Bildungsbiographien bereit halten
Wir wollen den Beschluss des
Haushaltsplans 2020 durch den rot-grünen Salat als Anlass nehmen wieder
gemeinsam mit Studierenden der Uni, der Hochschule, den SchülerInnen aus ganz
Bremen und allen Lehrenden aus Schulen und Hochschulen aktiv zu werden und gegen
die politischen Fehlentscheidungen zu protestieren. Nicht nur der Wissenschaftsplan
2020 und die einhergehenden Einsparungen, die massive Verschlechterung der Lehre
bedeutet, ist Anlass unseres Protestes. Wir fordern mehr Freiräume an Schulen
und Hochschulen, mehr kritische Wissenschaft, freien Zugang zu allen
Bildungsebenen für alle Menschen unserer Gesellschaft und die Abschaffung der
Schuldenbremse. Wir sprechen uns massiv gegen Drittmittel, das sozial
selektierende Schulsystem, Hochschulzulassungsbeschränkungen, Studiengebühren,
die Bologna-Reform und die Ökonomisierung von Bildung generell
aus.
Daher planen wir ein buntes,
lehrreiches, friedliches Bildungs-Camp in unmittelbarer Nähe der Bürgerschaft
und fordern alle Betroffenen dazu auf sich zu solidarisieren. Damit wollen wir
auf die prekäre Situation im gesamten Bildungs – und Sozialbereich aufmerksam
machen und fordern den Senat auf, den Wissenschaftsplan nicht zu
beschließen und sich für die Ausfinanzierung der Bremer Hochschulen
einzusetzen.