Bildungsgewerkschaft zur heutigen Sitzung der Bund-Länder-Wissenschaftskonferenz: Hochschulpakt aufstocken
Frankfurt am Main. - Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat Bund und Länder gemahnt, das "Programm zur Aufnahme zusätzlicher Studienanfänger (Hochschulpakt 2020)" schnellstmöglich aufzustocken. "Wenn die Wehrpflicht zum 1. Juli 2011 wie angekündigt ausgesetzt wird, brauchen wir 70.000 zusätzliche Studienanfängerplätze. Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) von Bund und Ländern muss daher in ihrer heutigen Sitzung die Weichen für einen entsprechenden Ausbau der Studienkapazitäten stellen", unterstrich das für Hochschulen verantwortliche GEW-Vorstandsmitglied Andreas Keller.
Laut GEW-Berechnungen werden sich bis zu 70.000 Studienberechtigte, die 2011 Wehr- oder Zivildienst geleistet hätten, schon für das Wintersemester 2011/12 um einen Studienplatz bewerben. "Die von Bund und Ländern 2009 vereinbarten zusätzlichen 275.000 Studienanfängerplätze werden allenfalls ausreichen, um die größere Nachfrage der geburtenstarken Jahrgänge aus den 90er Jahren und die doppelten Abiturjahrgänge - die Folge der Schulzeitverkürzung - aufzufangen. Schon jetzt platzen viele Hochschulen aus allen Nähten und haben einen Numerus clausus verhängt. Bund und Länder müssen jetzt zusätzliches Geld in die Hand nehmen, um die Hochschulen bedarfsgerecht auszubauen", sagte Keller.
Der GEW-Hochschulexperte erinnerte daran, das viele Branchen schon heute über einen Fachkräftemangel klagten. Dieser werde sich nach Berechnungen der OECD bis 2020 weiter verschärfen. "Wenn Bund und Länder jetzt tatenlos die Hände in den Schoß legen, setzen sie nicht nur die Zukunftschancen einer ganzen Generation aufs Spiel, sondern schaden auch der deutschen Volkswirtschaft", erklärte Keller.
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