Mittwoch, 2. Juni 2010

GEW unterstützt Bildungsstreik 2010

Höchste Zeit für eine Kehrtwende in der Bildungspolitik – Schülerinnen und Schüler, Studierende und Beschäftigte an Schulen und Hochschulen gemeinsam gegen die Bildungskatastrophe

Trotz großer Aufmerksamkeit und kleiner Zugeständnisse hat sich durch den Bildungsstreik 2009 nichts geändert – die zentralen Forderungen und Ziele wurden nicht erfüllt. Im Gegenteil: Das Bildungssystem wird genau wie andere gesellschaftliche Bereiche weiter nach wettbewerbsorientierten Kriterien ausgerichtet und immer stärker ökonomisiert. Dagegen werden wir im Jahr 2010 Bildungsproteste organisieren. Ein breites Bündnis ruft auch im Sommersemester 2010 zu einem bundesweiten Bildungsstreik auf. Ab dem 7. Juni soll mit vielfältigen Aktionsformen ein weiteres Zeichen gesetzt werden für eine freie Bildung, selbstbestimmtes Lernen und mehr Demokratie in allen Bildungseinrichtungen. Die GEW, die Beschäftigte in allen Bildungseinrichtungen von der Kita bis zur Uni sowie Studierende organisiert, unterstützt den Aufruf(1) zum Bildungsstreik 2010.

Bildungsstreik: Mehr als nur Bologna!
Die GEW setzt auf einen radikalen Kurswechsel im Bologna-Prozess. Wir wollen keine unternehmerische Hochschule, sondern eine die sich demokratisch organisiert, sozial offen ist und die ganze Vielfalt von Gesellschaft widerspiegelt. Dafür setzen wir uns vor Ort ein. Und dafür begegnen wir Projekten der sozialen Schließung des Bildungsbereichs mit aller Entschiedenheit.

Chancengleichheit für alle jungen Menschen!
Durch die Realisierung eines Rechtsanspruchs für alle Kinder auf einen Platz in einer Kita oder Krippe, durch eine gute Schule für alle, die die Auslese der Kinder stoppt und ihre individuelle Förderung gewährleistet, durch eine leistungsfähige Kindergrundsicherung bzw. Ausbildungsförderung.

Bildungsgebühren abschaffen!
Die GEW lehnt Studiengebühren und sämtliche Bildungsgebühren ab. Bildung ist keine Ware, der Zugang zu Bildung ist ein Menschenrecht und bei Menschenrechten setzen wir uns für Konsequenz und nicht für Kompromisse ein. Die GEW ist Mitglied im Aktionsbündnis gegen Studiengebühren.

Innovation durch Partizipation!
Mit ihrem wissenschaftspolitischen Programm(2) hat die GEW die gegenwärtigen Problemfelder bearbeitet und einen Entwurf vorgelegt, der zeigt, dass es auch anders geht. In Zeiten von Prekarisierung setzen wir uns auch für Interessenkoalitionen zwischen Studierenden und dem akademischen Mittelbau ein – für studierbare Prüfungsordnungen und gestaltbare Lehr-Lernverhältnisse. In der Krise erweist sich die Ideologie der Alternativlosigkeit als fatal. Die Zeit ist reif, das Fenster für ein Alternativprojekt zur unternehmerischen Hochschule zu öffnen.

(1) http://www.bildungsstreik.net/aufruf/aufruf-2010/
(2) http://www.gew.de/Binaries/Binary39662/Wipop.pdf

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